Zum zweiten Mal innerhalb von acht Tagen trat die U19 den weiten Weg in die Oberpfalz an. Nach dem SV Raigering in der Vorwoche war diesmal die SpVgg SV Weiden Gastgeber für die Bamberger. Die SpVgg lag vor dem Spiel zwei Punkte bzw. einen Platz vor der DJK und hatten damit neben dem Heim- auch den psychologischen Vorteil auf ihrer Seite. Im Spiel selbst war davon in der ersten Halbzeit aber nichts zu sehen. Die Bamberger bestimmten über weite Strecken das Geschehen, ließen aber wieder hochkarätige Chancen liegen. In der achten Minute wurde Ioannis Rigas in die Tiefe geschickt, Heimakteur Paul Reitzig kreuzte den Laufweg und brachte Rigas zu Fall. Gelb für Reitzig und Freistoß aus 20 Meter halblinker Position war die Folge. Diesen schoss Linus Nüßlein frech unter der hochspringenden Mauer Richtung Tor, verfehlte aber selbiges knapp. Der Schuss ging links vorbei. Erste Riesenchance für Weiden nach 13 Minuten. Dabei profitierten sie aber von einem Missgeschick von Gästekeeper Bruno Zimmermann. Dieser wurde in den Spielaufbau der Gäste integriert und wollte auf die linke Seite verlagern. Dabei traf er die Kugel aber nicht richtig und schoss einen Angreifer in die Füße, der aber zum Glück für die Oberfranken mit seinem Schuß links am Tor vorbeizielte. In der 17. Minute die Chance zur Führung für die DJK. Alex Xu wurde mit einem weiten Ball über rechts geschickt, lief bis zur Grundlinie und passte zurück auf Ioannis Rigas. Dessen Versuch wurde auf der Linie abgewehrt, den Nachschuss setzte Benedikt May per Rechtsschuss aus der Drehung rechts an der Kiste vorbei. Nur zwei Minuten später der nächste klasse Gästeangriff. Elias Dotterweich leitete ein Anspiel seines Keepers per “No-Look”-Pass zentimetergenau in den Lauf von Alex Xu. Dieser behauptete sich auf dem Weg zum Tor noch gegen einen Verteidiger, scheiterte aber im Abschluss. Quasi aus dem Nichts die Führung für Weiden. Einen langen Pass aus der Mitte auf die rechte Seite erlief sich Raphael Wolf. Er war schneller als ein Bamberger Verteidiger, legte den Ball auch am herauseilenden Bruno Zimmermann vorbei und schob zum überraschenden 1:0 ein (28.). Die Gäste zeigten sich wenig geschockt und bestimmten weiter das Spiel. Kurze Zeit nach dem 1:0 ein klasse Pass wiederum durch Elias Dotterweich nach rechts auf Alex Xu. Xu marschierte wiederum in die Box, überlegte aber in dieser Situation den berühmten Gedanken zu lang und scheiterte erneut an Torhüter Nico Magdeburg (30.). In der 35. Minute der verdiente Ausgleich für Bamberg. Theo Siegel schlug von links auf Höhe der Mittellinie einen Pass auf den agilen Ioannis Rigas. Heimkeeper Magdeburg, der bei Weidener Ballbesitz häufig außerhalb seines Sechzehners agierte und als “Libero” manche Situation frühzeitig entschärfen konnte, lief auch diesen Ball ab. Er nahm diesen jedoch nicht auf, Rigas spekulierte, kam auch wieder an die Kugel und schob im Anschluss zum 1:1 ein. Die Wildensorger blieben dran und nach 40 Minuten die Riesenchance, in Führung zu gehen. Ausgangspunkt war diesmal Ioannis Rigas, der mit einem schönen Anspiel Linus Nüßlein über rechts bediente. Nüßlein lief in den Strafraum, doch anstatt quer auf den völlig blank stehenden Benedikt May zu passen, schob er die Kugel zurück auf den einlaufenen Alex Xu, der von zwei heimischen Verteidigern verfolgt und am Ende auch erfolgreich am Abschluss gehindert wurde. Den aus dieser Situation entstandenen Eckball zog wiederum Benedikt May direkt auf's Tor, doch Keeper Magdeburg faustete diesen Versuch von der Linie. In der Nachspielzeit nochmal Freistoß für die DJK aus halbrechter Position. Julius Dorn zog direkt aus 26/28 Meter auf's Tor, sein “Hammer” ging aber knapp links am Gehäuse vorbei. Direkt nach dieser Aktion pfiff Schiedsrichter Markus Zahn ab und die Seiten wurden mit einem für die Gastgeber schmechelhaften 1:1 gewechselt!
Der zweite Durchgang begann zunächst, wie der erste beendet wurde, nämlich mit einer Gästechance. Ein Rigas-Pass in die Tiefe erreichte Linus Nüßlein, der das Spielgerät nicht sauber kontrollieren konnte. Er kam zwar zum Abschluss, sein Versuch wurde aber durch die Heimabwehr geblockt (46.). Nach 59 Minuten Pech für die Gastgeber. Ein Schuss aus 22 Meter von halbrechts klatschte an den Innenpfosten und von dort ins Feld zurück. Zimmermann wäre machtlos gewesen - Glück für Bamberg! Mit zunehmender Spieldauer übernahmen nun die Weidener immer mehr die Initiative. Die DJK mischte zwar weiter mit und scheiterten in Person von Linus Nüßlein mit einem Schuss von halblinks an Keeper Magdeburg, der den Flachschuss gekonnt zur Ecke abwehren konnte (67.). Doch die klaren Möglichkeiten hatte überwiegend die SpVgg. Erst scheiterte Dmytro Aksonov mit einem Freitstoß, den er spekulativ auf das Torwarteck zog, Bruno Zimmermann aber parierte (74.). Positiv auf das Offensivspiel der Gastgeber wirkte sich die Hereinnahme von Alioune Fall aus, der für frischen Wind sorgte. Nach Pass auf die linke Seite erlief er sich den Ball, scheiterte aber nach 76 Minuten mit seinem Versuch auf das kurze Eck an Zimmermann. Und auch der folgende Eckball war gefährlich. Die Bamberger konnten zwar zunächst abwehren, der zweite Ball fiel aber wieder dem am Sechzehner lauernden Aksonov vor die Füße, der seinen folgenden Rechtsschuss aber links am Gästetor vorbeischoss. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit hatte Alex Xu für Bamberg die Riesenchance, den Spielverlauf der zweiten Halbzeit auf den Kopf zu stellen und die Führung für die Gäste zu erzielen. Nach prima Pass von Ioannis Rigas von der linken Seite entlang der Sechzehnerlinie in die Mitte kam er frei vor Torhüter Magdeburg zum Schuss, den aber der Keeper mit dem Fuß abwehren konnte. Damit war aber immer noch nicht Schluss, denn in der zweiten Minute der Nachspielzeit hatte noch einmal Alioune Fall die Möglichkeit, das Spiel für seine Farben zu entscheiden. Ein misslungener Befreiungsschlag aus der DJK-Abwehr landete in den Füßen eines Weidener Akteurs, der die Kugel sofort auf halblinks in den Lauf von Fall passte. Dieser wurde aber durch den stark spielenden Elias Dotterweich durch eine klasse (und faire!) Grätsche am Torerfolg gehindert. Danach war aber dann Schluss! Unter dem Strich blieb es aufgrund der beiden grundverschiedenen Halbzeiten beim gerechten Unentschieden.
René Wehner