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"Habe hier teilweise mehr Zeit als zuhause verbracht"

Nach fünf Jahren und drei verschiedenen Funktionen verlässt Sérgio Dias die DJK. In Erinnerung bleiben vor allem die schönen Momente.

Hallo Sérgio, als Jugendtrainer, Herrencoach und Videoanalyst hattest du in fünf Jahren im Verein drei verschiedene Funktionen inne. Lag das daran, dass du vieles ausprobieren wolltest oder dich die einzelnen Stationen nie komplett erfüllt haben?

Nein, das hatte einen relativ einfachen Grund. Ich habe mich immer in den Dienst des Vereins gestellt und habe dort geholfen, wo ich gebraucht wurde. Nach den ersten beiden Jahren im Jugendbereich wollte ich in den Herrenbereich wechseln und es tat sich die Möglichkeit in der 3. Mannschaft auf. Das war ein tolles Jahr, in dem auch eine äußerst freundschaftliche Verbindung mit Vereinslegende Marcus „Laudi“ Lauterbach entstanden ist. Als danach aber Andi (Andreas Anm. d. Red.) Baumer gefragt hatte, ob ich mir vorstellen könne, die Videoanalysen bei ihm im Trainerteam zu machen, musste ich nicht lange überlegen. Ein hochinteressanter Posten, in einem tollen, professionellen Team und einem Trainer, von dem ich fachlich sehr viel mitnehmen konnte. Zu ihm besteht immer noch eine freundschaftliche Verbindung und wir haben regelmäßig Kontakt. Leider hatte dieses Jahr kein gutes sportliches Ende für die Mannschaft, aber vor allem unter Andi konnte ich sehr viel lernen und Erfahrungen sammeln. Nach der Winterpause änderte sich mein Aufgabenbereich, da der neue Trainer Michael Hutzler nicht mit Videoanalysen arbeitete. 

Du bist im Sommer als Sportlicher Leiter nach Ebersdorf in die Bezirksliga gewechselt. Der Posten in Wildensorg ist derzeit noch vakant. Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Nach strukturellen Veränderungen im Verein habe ich entschieden, mich selbst zu verändern und so kam der Kontakt zur Sylvia über meinen guten Freund Sven Wieczorek zustande. In Ebersdorf entsteht gerade etwas Interessantes: eine junge Mannschaft gepaart mit erfahrenen Recken als Stützen. Perspektivisch will man hier wieder in die Landesliga. Das Projekt und somit hier etwas richtig verändern und anschieben zu können, war für mich ein großer Anreiz. Warum der Posten in Wildensorg noch vakant ist, kann ich nicht sagen. Die Verantwortlichen werden hier aber sicherlich die richtige Entscheidung treffen.

Du hast bei der DJK vieles erlebt: Als Co-Trainer der U15 warst du im Winter bei den Bayerischen Hallenmeisterschaften und bist im Sommer in die U15-Bayernliga aufgestiegen. In der 3. Mannschaft hast du deine ersten Schritte im Herrenbereich gemacht und später als Videoanalyst die 1. Mannschaft in der Bayernliga unterstützt. Was war aber dein absolutes Highlight?

Highlights gab es in meiner Zeit viele. Wenn ich mir aber zwei rauspicken müsste, wären es die beiden Teilnahmen an den Bayerischen Hallenmeisterschaften. Einmal im Trainerteam mit Simon Allgaier in der U15 und dann noch vergangnenen Winter mit der 1. Mannschaft. Vor allem die Hallenerfolge mit der 1. Mannschaft haben in einer sportlich unglücklichen Zeit wieder für bessere Stimmung im Verein gesorgt.  Auch emotional vor heimischem Publikum in Burgebrach war das nichts für schwache Nerven, wie mein gebrochener Zeh gezeigt hat … 

Der Klassiker unter den Fragen in einem Abschiedsinterview darf natürlich auch bei dir nicht fehlen: Ist dein Abschied denn einer für immer?

Das weiß ich nicht. Denn was die Zukunft bringt, ist wie so vieles im Leben ungewiss. Falls ich irgendwann mal wieder in einer sportlichen Funktion in Wildensorg aufschlagen sollte, hätte ich nichts dagegen. Die DJK ist nach fünf Jahren und vielen Freundschaften, Mannschaftsabenden und tollen Stunden auf der Rudi-Ziegler-Sportanlage meine sportliche Heimat geworden. Momentan gilt aber der Fokus komplett der Sylvia aus Ebersdorf! 

Als du in dieser Woche deine Schlüssel im Wildensorger Vereinsheim abgegeben hast, was war das für ein Gefühl, welche Momente sind dir da eventuell nochmal durch den Kopf gerast und wird dir vielleicht sogar etwas fehlen?

Klar war es komisch. In den letzten fünf Jahren war ich mehrmals die Woche auf der Anlage und habe hier teilweise mehr Zeit als zuhause verbracht. Ich habe dabei mehrere Teams unterstützt und mir viele Spiele der Jugendmannschaft angeschaut. Fehlen wird mir, dass man manche Leute zwangsläufig seltener sehen wird. Aber mit den Personen die einem wirklich wichtig sind, wird der Kontakt auch nicht abreißen. Zum Beispiel die Freundschaften mit Simon Allgaier und Marc Eckstein werden diese Zeit auch definitiv überdauern, da bin ich mir 100-prozentig sicher. Und ganz aus der Welt bin ich auch nicht, zum ein oder anderen Heimspiel wird man mich sicher wieder in Wildensorg sehen. Und dann freue ich mich über jeden den ich oben antreffe.

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