Anders, als es das Endergebnis von 4:1 vermuten lässt, hätte das Spiel bei unserem Auftritt in Ansbach laufen können. Auf dem engen Kunstrasenplatz gingen die Gastgeber zwar schon nach vier Minuten in Führung, als ihr auffälligster Akteur Michael Stöbler einen Eckball von rechts direkt verwandeln konnte. Doch zeigten wir uns davon keineswegs geschockt, denn bereits in der siebten Minute glichen wir nach einem schön vorgetragenen Angriff durch Aleksas Mabande, der eine Hereingabe von Tim Kühnlein von links aus kurzer Distanz verwerten konnte, aus. Danach bestimmten wir weitgehend das Geschehen und hatten Möglichkeiten, die wir aber nicht nutzen konnten. Die Gastgeber hingegen waren in dieser Phase nur durch weitere Eckbälle von rechts gefährlich. Umso überraschender deshalb die erneute Führung für die Spvgg nach 33 Minuten. Maxim Lentner kam in halbrechter Position an den Ball und zog ab. Sein Flachschuss aus 20 Meter schlug unhaltbar für unseren Keeper Bruno Zimmermann im linken Eck ein. Diskussionswürdig aber die Situation vor dem 2:1, als Alex Xu von seinem Gegenspieler mit beiden Händen im Rücken vom Ball getrennt wurde und der Pass auf den Torschützen somit erst möglich wurde. Aber der sonst gute Schiedsrichter Matthias Hofmann pfiff nicht und wir lagen wieder zurück. Und in der 38. Minute das 3:1. Ein Freistoss aus dem linken Halbfeld wurde auf den kurzen Pfosten gezogen. Wir brachten die Kugel nicht aus der Gefahrenzone und wieder Michael Stöbler staubte ab. Dazwischen lag noch eine Kopfballchance für die SpVgg, als ein Angreifer eine Flanke von rechts auf Höhe des kurzen Pfostens gegen die Laufrichtung von Bruno, aber zu unserem Glück auch am rechten Pfosten vorbeiköpfte.
Somit gingen wir mit dem Rucksack eines Zwei-Tore-Rückstandes in die zweite Halbzeit. In dieser hatten wieder die Gastgeber den besseren Start und erhöhten bereits in der 48. Minute aus kurzer Entfernung durch Luca Montalto auf 4:1. Wieder zeigten wir eine Reaktion, scheiterten aber mit einer Direktabnahme durch Aleksas Mabande, der einen flach auf den ersten Pfosten getretenen Freistoss von links durch Elias Krasser nicht richtig traf (52.). Nur drei Minuten später konnte sich Bruno Zimmermann nach einem schnell vorgetragenen Angriff der Ansbacher doppelt auszeichnen. Erst hielt er stark einen Ball aus kurzer Entfernung, den zweiten Ball gegen seine Laufrichtung konnte er mit dem Fuß zum Eckball parieren. Im jetzt gleichverteilten Spiel hatten wir die nächsten Möglichkeiten zum Anschlusstreffer. Doch sowohl Aleksas Mabande, der im Sechzehner aus halblinker Position am langen Pfosten vorbeizielte (65.) wie auch Elias Dotterweich, der in der 74. Minute infolge einer Ecke per Flachschuss von der Strafraumgrenze in Heimkeeper Zakhar Khyzhniak seinen Meister fand, scheiterten. Fast mit dem Schlusspfiff hatte die SpVgg die Chance, auf 5:1 zu erhöhen, als nach Eckball der Abschluss die Oberkante der Latte streifte. Dies wäre aber des Guten zuviel gewesen in einem Spiel, in dem wir in der Phase zwischen unserem Ausgleichstreffer und der erneuten Führung für die Gastgeber eigentlich das Spiel bestimmten, unsere Überlegenheit aber nicht in Tore ummünzen konnten.
Für uns geht es nun darum, die in den jüngsten Spielen etwas verloren gegangene Durchschlagskraft vor dem Tor wieder zu finden, um nicht frühzeitig den Anschluss an die vorderen Plätze zu verlieren.
René Wehner
