Die Ausgangslage vor dem Spiel war ganz klar: wir wollten das Spiel gegen den Tabellenzweiten, die JFG Rödental-Coburger Land, gewinnen. Die Rödentaler waren der gefährlichste Konkurrent für uns, ihr Sturm hatte schon 33 Tore erzielt, wir erst 20. Aber unsere Abwehr hatte weniger Gegentore erhalten. Das Minimalziel hieß, Tabellenführer bleiben, denn dann hätten wir es in der eigenen Hand, die Meisterschaft der BOL Oberfranken-West für uns zu entscheiden. Und dazu durften wir nur mit maximal einem Gegentor Unterschied verlieren.
Vorsichtiges Abtasten bestimmte die ersten Spielaktionen beider Mannschaften. Dann erhöhte die JFG die Schlagzahl ihrer Angriffe, jetzt machte sich das Fehlen von Leo S. als stabilisierender Faktor der Abwehr bemerkbar. In der 7. Minute war es dann soweit: Ballverlust im Mittelfeld durch einen unsauberen Pass, mit zwei einfachen Pässen wurde der gegneische Mittelstürmer freigespielt, der allein vor dem Tor zum 0:1 einschob. Zum Glück behielten unsere Mädels und Jungs die Nerven, die Abwehr stabilisierte sich, langsam wuchs der Druck auf den Gegner. In der 15. Minute spielte Joni mit einem schönen Pass Elay in den Lauf, der seinen Gegenspieler im Duell überlief, den Ball aber nicht mehr mit dem nötigen Druck auf das Tor brachte, so dass der JFG-Keeper den Ball halten konnte. Eine Kopie der Chance folgte in der 18. Minute, diesmal lief Lele nach Pass von Joni mit seinem anderthalb Kopf größeren Gegenspieler auf das Tor zu, verzog den Ball aber nur knapp. Und was zweimal funktioniert, klappt auch ein drittes Mal. In der 29. Minute passt Joni auf Ludwig, der allein auf das Tor zulief, Schuss, aber der Torwart wehrte zur Ecke ab. Den zog Lele vor das gegnerische Tor, der Kopfball von Hannes sprang aber von der Latte ins Aus. Halbzeit. Fazit: ein Unentschieden wäre nach der Hälfte des Spiels gerecht gewesen, wir hatten deutlich mehr gute Chancen als der Gegner.
Die ersten sechs Minuten der zweiten Halbzeit waren eher mühselig, keiner tat dem anderen weh, der Ball lief eher langsam durch die Reihen der Spieler. Dann kam die 37. Minute. Felix passte den Ball im Mittelfeld zu Hannes, der spielte zurück auf Felix und der nagelte den Ball aus gut 20 Meter Entfernung unter die Latte des gegnerischen Tores. Sensationelles Tor, 1:1. Und genau 28 Sekunden später stand es 1:2 für den Gegner. Anstoss der JFG, Pass nach links, Lauf mit dem Ball bis zur Strafraumhöhe, Pass in die Mitte auf die Nr. 7 des Gegners, der schoss platziert zum 1:2 ein. Wie gewonnen, so zerronnen. Aber unsere Mannschaft gab nicht auf. In der 47. Minute schoss Felix einen direkten Freistoß aus etwa 22 Metern auf das Tor, aber der Keeper konnte den Ball noch gerade zur Ecke abwehren. In der 49. Minute dann das 1:3 für den Gegner. Die Nr. 7 der JFG, Julius Konopka (nicht verwandt mit dem ehemaligen Bundesligaspieler des 1. FC Köln, Harald Konopka), zog von der Mittellinie aus an, überspielte zwei Gegenspieler und hämmerte den Ball von der Strafraumgrenze aus hoch in das linke Eck unseres Tores, unhaltbar für Tim, unseren Keeper. Jetzt war die Tabellenführung futsch. Wenn wir nicht noch ein Tor schießen würden. Was dann auch prompt in der 52. Minute folgte. Ein Eckball landete bei Leonie, die den Ball in die Mitte vor das gegnerische Tor zog, drei gegnerische Spieler behinderten sich gegenseitig bei dem Versuch, den Ball wegzuschlagen, der sprang Joni vor die Füße, der gedankenschnell zum 2:3 einschob. In der 54. Minute gab es dann tatsächlich noch eine gute Chance zum Ausgleich. Hannes stürmte auf links die Außenlinie entlang, sein Pass landete bei Anton, der den Ball nur knapp über das Tor der JFG zog. Abpfiff.
Wir hatten in diesem Spiel nicht die gewohnte Dominanz, dafür war der Gegner auch zu stark. Aber in der 2. Halbzeit waren wir dem Gegner überlegen, das dumme Gegentor in der 37. Minute hätte nicht fallen müssen. Ich wage zu behaupten, dass ein gesunder Leo Schindhelm die gegnerische Nr. 7, Torschützenkönig der BOL Oberfranken-West mit nunmehr 18 Toren, im Griff gehabt hätte. Aber träumen zählt nicht im Fußball, unsere Mannschaft muss es halt in den nächsten drei Spielen auf dem Platz richten.
Torschützen der DJK-D3:
1:1 37. Minute Felix Weber
2:3 52. Minute Joni Brauner
Interview mit Leonie:
HR: Du bist seit Beginn der Saison neu im Team der DJK-D3. Wie haben die Jungs dich aufgenommen, wie fühlst du dich in der Mannschaft?
Leonie: Die Jungs haben mich richtig gut aufgenommen, sie sind alle sehr nett und ich fühle mich richtig wohl in der Mannschaft
HR: Du spielst im Team im offensiven Mittelfeld. Ist das deine Lieblingsposition oder würdest lieber eine andere Position spielen?
Leonie: Meine Lieblingsposition ist eigentlich im rechten Mittelfeld offensiv. Eine andere Position könnte ich schon spielen, aber rechtes Mittelfeld ist sicher meine Lieblingsposition.
HR: Hast du ein Vorbild aus dem professionellen Frauenfußball, wer ist das?
Leonie: Bei den Männern ist es Christiano Ronaldo und bei den Frauen ist es Alexandra Popp.
HR: Ihr liegt trotz der knappen Niederlage am Samstag immer noch auf Tabellenplatz 1. Wo steht ihr am Ende der Saison?
Leonie: Ich sehe unsere Mannschaft zum Ende der Saison auf dem 1. Platz, weil man ja gestern gesehen hat, dass wir uns trotz Rückstand immer wieder zurückkämpfen können. Und wenn wir weiterhin so kämpfen, dann werden wir auch die letzten Spiele gewinnen.
HR: Leonie, danke für das Interview.